Unsere Positionen

Als Dachverband vertreten wir die Interessen der komplementär und integrativmedizinisch arbeitetenden Ärzteschaft. Wir nehmen zu aktuellen Gesetzesvorhaben Stellung und beziehen Position zu wichtigen politischen Fragen.

Position zum möglichen Verbot ausgewählter Satzungsleistungen der GKV

Evidenz statt Eminenz – Hufelandgesellschaft fordert mehr Sachlichkeit in der Debatte um Satzungsleistungen

Die Hufelandgesellschaft e.V., der ärztliche Dachverband für Integrative Medizin, nimmt Stellung zu den aktuellen Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der GKV die Erstattung homöopathischer und anthroposophischer Behandlungen im Rahmen von Satzungsleistungen zu verbieten.

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Positionspapier Klima und Gesundheit

Beitrag der integrativ tätigen Ärzteschaft

Die Klimaentwicklung führt uns eindringlich vor Augen, wie sehr die Gesundheit von Menschen mit der Tierwelt und der Umwelt verbunden ist. Vor diesem Hintergrund kommt dem „One Health“- Ansatz auf der politischen Agenda eine zentrale Bedeutung zu. Ziel dieses weltweiten Ansatzes ist es, das Wohlergehen von Menschen, Tieren und belebter sowie unbelebter Umwelt – unter Berücksichtigung aller Wechselwirkungen - zu sichern. Grundsätzlich ist die Integrative Medizin mit dem „One Health“-Ansatz konzeptionell eng verbunden und kann daher zu dessen Umsetzung Entscheidendes beitragen. Zudem stellt sie Prävention und Gesundheitsförderung in den Mittelpunkt ihres Handelns und legt damit den Grundstein für eine global angelegte, holistische Gesundheitsstrategie. Ihre integrativen und multidisziplinären Therapiekonzepte leisten einen wesentlichen Beitrag, (chronische) Krankheiten zu vermeiden bzw. zu reduzieren.

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Warum brauchen wir wissenschaftlichen Pluralismus in der Medizin?

Wissenschaftspluralismus in der Medizin - was ist das?

Die Medizin vereint alle Wissenschaften: Sie hat ihre Wurzeln nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern auch in den Lebens-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Sie ist von alters her eine „Heilkunst“, die ein Zusammenwirken unterschiedlicher Heilberufe erfordert. 

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COVID-19 – Erkenntnisse der Integrativen Medizin nutzen

Die Corona-Krise zeigt beispielhaft auf, wie schnell weltweit die Medizinsysteme an ihre Grenzen stoßen. Der Wettlauf, bei neuen oder bisher unbekannten Erregern mit ausschließlich pathologischem Blick Medikamente zu entwickeln, stößt schnell an ökonomische Grenzen und kommt regelmäßig zu spät. Dieser Wettlauf wiederholt sich absehbar, denn der nächste Erreger, oder die Mutation als Variante eines bekannten Erregers, spricht wiederum auf dann bereits etablierte Arzneimittel nicht an.

Die Hufelandgesellschaft mahnt, statt ausschließlich erregerorientiert vorzugehen, sollten die Erkenntnisse der Integrativen Medizin genutzt werden, um die individuelle Gesundheit und Immunabwehr zu stärken. Auch das Zurückdrängen der sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck und Übergewicht, verringert die Infektanfälligkeit größtmöglicher Bevölkerungsanteile.

Alle medizinischen Fachrichtungen sollten diesem Ziel verpflichten werden, denn nur so wird eine unspezifische Verbesserung der Abwehrlage auch bei zukünftigen Infektionswellen neuer oder bis dahin unbekannter Erreger erreicht.

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Heilpraktiker*innen - nur mit verbindlichen bundesweiten Qualitätsstandards der Ausbildung

Der Heilpraktikerberuf hat in Deutschland eine lange Tradition und kann unter bestimmen Voraussetzungen zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung einen sinnvollen Beitrag leisten. Entsprechend sind verbindliche bundesweite Qualitätsstandards in Aus- und Weiterbildung zu definieren sowie die Befugnisse im Kontext der erreichten Standards einer gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung innerhalb der verschiedenen Sektoren und Fachgebiete zu regulieren. Hierzu gehört der Ausschluss invasiver Verfahren und die alleinige Behandlung von schwerwiegenden Erkrankungen wie z.B. Krebserkrankungen, lebensbedrohliche Erkrankungen und psychiatrischen Erkrankungen durch Heilpraktiker.

Zu vermeiden ist entsprechend der Empfehlung des Sachverständigenrates die Umgehung von allgemein etablierten Qualitätskriterien und begründeter medizinischer Indikationsstellung durch eine nicht entsprechend ausgebildete Berufsgruppe. Aus gesundheitspolitischer Sicht geht es hier um Integration, d.h. eine bessere Verzahnung – anstelle von Behandlungen in Parallelwelten, die die Patientensicherheit gefährden.

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Warum brauchen wir wissenschaftlichen Pluralismus in der Medizin?

„Wissenschaftspluralismus in der Medizin “  was ist das?

Die Medizin vereint alle Wissenschaften: Sie hat ihre Wurzeln nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern auch in den Lebens-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Sie ist von alters her eine „Heilkunst“, die ein Zusammenwirken unterschiedlicher Heilberufe erfordert. Medizin ist wie jede Wissenschaft dem Theorienpluralismus verpflichtet, um dem Erkenntnisfortschritt gerecht zu werden. Nur so wird sie dem Menschen in seiner Individualität und ganzheitlichen Vielfalt gerecht.

An einem Beispiel wird dies deutlich: Elektrizität lässt sich nicht mit einem Röntgengerät erfassen, die Psyche nicht mit einer Waage wiegen, Logik nicht mit einem Längenmaß bestimmen. Entsprechendes gilt, wenn die vitale, die psychische, die soziale und die spirituelle Ebene des Menschen lediglich als Funktionen messbarer physisch-chemischer Vorgänge des Körpers und damit ausschließlich einer mathematisch greifbaren Beurteilung (z.B. Statistik) unterworfen werden. Die Medizin als pluralistische Wissenschaft würde dann die ihr eigene Wissenschaftlichkeit verlieren und so nicht mehr die richtigen Ausgangsfragen adäquaten Forschungsinstrumente entwickeln können. Gerade weil das naturwissenschaftliche Paradigma so evident erscheint, muss es sich auch selbst in Frage stellen, um nicht in die Falle einer dann unwissenschaftlichen Selbstbestätigung zu laufen.

Forschung in der Medizin muss überzeugende Modelle entwickeln, die alle Dimensionen des therapeutischen Handelns erfassen und überprüfen kann.

 „Besondere Therapierichtungen“      warum sind sie im AMG verankert?

1976 hatte der Deutsche Bundestag beschlossen, dem Schutz dieses Wissenschaftspluralismus in der Medizin einen besonderen gesetzlichen Rahmen zu geben, weil die Prinzipien der Forschung und die wissenschaftliche Praxis in der Medizin drohten, zunehmend auf rein naturwissenschaftliche Grundsätze eingeengt zu werden und ein pluralistischer Forschungsansatz als unwissenschaftlich in Frage gestellt wurde.

In diesem Kontext wurde im Arzneimittelgesetz  zudem ein gesetzlicher Rahmen geschaffen, dass auch für die sogenannten „Besonderen Therapierichtungen“, zu denen u.a. Phytotherapie, Homöopathie sowie Anthroposophische Medizin gerechnet werden, ein pluralistischer Forschungsansatz gewahrt bleibt. Dieser wird derzeit im öffentlichen wie politischen Raum jedoch erneut in Frage gestellt.

Der Erhalt der besonderen Therapierichtungen ist Ausdruck eines gelebten Methodenpluralismus.

 „Medizin ist eine Handlungswissenschaft“   was bedeutet das?

Jede Wissenschaft lebt von Versuch und Irrtum. Medizin als pluralistische Wissenschaft lebt von der Erfahrung, die ein Behandler bei jedem einzelnen Patienten macht. Die Erkenntnisse aus der Analyse dieser Erfahrungen begründen den Fortschritt in der Medizin.

Medizin als Handlungswissenschaft berücksichtigt die Mehrdimensionalität des Menschen. (siehe auch Hintergrundpapier Evidenz in der Medizin)