Die Integrative Liste Bradenburg hat sich zum Ziel gesetzt, die berufspolitischen Interessen der integrativmedizinisch tätigen Ärztinnen und Ärzte in die Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung einzubringen. Vorbild sind die bereits erfolgreich etablierten Integrativen Listen in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz.
Gemeinsam mit weiteren integrativmedizinisch arbeitende Ärztinnen und Ärzte möchten wir mit den Delegierten der Ärztekammer und der KV Brandenburg ins Gespräch kommen, Erfahrunge austauschen und gemeinsame Interessen ausloten.
Die Komplementärmedizin braucht aber eine politische Repräsentanz, um den Pluralismus in der Medizin zu erhalten und einen Dialog auf Augenhöhe mit der klassischen Schulmedizin etablieren zu können. Denn wir sind davon überzeugt, dass alle Patientinnen und Patienten von einem, individuell auf sie abgestimmtem, integrativmedizinischem Behandlungskonzept profitieren können. Insbesondere bei den steigenden Prävalenzen chronischer Erkrankungen ist eine rein schulmedizinische Therapie allein oft nicht zielführend. Gerade hier bietet sich die komplementäre Medizin als sinnvolle Ergänzung der Schulmedizin im Sinne eines integrativen Behandlungskonzeptes an. Die komplementäre Medizin der Zukunft gehört dabei selbstverständlich in die Hand schulmedizinisch ausgebildeter Ärztinnen und Ärzte mit strukturierter komplementärmedizinischer Weiterbildung auf hohem Niveau. Der Verbleib in den jeweiligen Weiterbildungsordnungen, Forschung und Lehre sowie der offene Dialog aller Fachrichtungen sind hierfür unerlässlich.
Die Integrative Liste Brandenburg setzt sich unter anderem ein für:
Wir unterstützen eine Medizin, die den wissenschaftlichen Dialog zwischen konventioneller und komplementärer Behandlung fördert und nach außen trägt. Wir möchten verdeutlichen, dass die „Komplementärmedizin“ den Bereich der reinen „Erfahrungsmedizin“ schon lange verlassen hat und in zunehmendem Umfang Evidenzen mit hohem wissenschaftlichen Standard vorweisen kann.
Wir unterstützen den Erhalt und den Ausbau der Methodenvielfalt in der ärztlichen Behandlung und die Integration von studienbelegten integrativmedizinischen Methoden. Dies soll besonders in individuell abgestimmten Gesamtkonzepten mit dem Ziel einer ganzheitlichen Förderung der Gesunderhaltung und Salutogenese breiter und vulnerabler Bevölkerungsschichten zu Tage treten. Wir setzen uns für die Vernetzung von komplementärer und konventioneller Medizin sowie für einen Systemwechsel von der ökonomisierten zur patientenorientierten Medizin ein.
Wir unterstützen die langfristige Verankerung integrativmedizinischer Ansätze in der Weiterbildungsordnung als unverzichtbare Notwendigkeit, um bewährte Fortbildungen weiterführen zu können und komplementärmedizinische Verfahren weiterhin in der Hand schulmedizinisch ausgebildeter Ärzte zu wissen. Der konstruktive Weg dorthin ist ein “Ausschuss Integrative Medizin“ in der Ärztekammer und in den Ausschüssen für ärztliche Fort- und Weiterbildung.
Wir unterstützen die finanzielle Gleichstellung von Gesprächsmedizin, apparativer Medizin und Pharmakotherapie. Der reale ärztliche Zeitaufwand in der komplementären Medizin muss sich auch im Verdienst widerspiegeln.